CHAMPAGNE DRAPPIER

Champagne Drappier – Ein Juwel der Geschichte und der Natur

Inmitten der sanften Hügel der Aube, im malerischen Dorf Urville, liegt ein Weingut, das tief in der Geschichte Frankreichs verwurzelt ist und zugleich mit visionärem Pioniergeist in die Zukunft blickt: Champagne Drappier. Seit beinahe zwei Jahrtausenden gedeihen hier Reben – eine der ältesten weinbaulichen Traditionen der Champagne – und seit 1808 steht die Familie Drappier an der Spitze dieses außergewöhnlichen Hauses.

Ein Erbe aus der Zeit der Zisterzienser

Die Wurzeln des Weinguts reichen zurück bis in die galloromanische Zeit. Bereits um Christi Geburt wurden an den Hängen von Urville die ersten Rebstöcke gepflanzt. Im Jahr 1116 reorganisierte der heilige Bernhard von Clairvaux, Gründer der gleichnamigen Abtei, den Weinbau in der Region grundlegend. 1152 ließ er in Urville einen Weinkeller errichten – ein heute noch bestehendes, eindrucksvolles Zeugnis mittelalterlicher Baukunst. Diese heiligen Mauern, einst Teil der Grangie Bavin-Sainte Eulalie, wurden später zum spirituellen und handwerklichen Zentrum des Hauses Drappier.

Die Familie Drappier – Acht Generationen Engagement

1808 ließ sich François Drappier in Urville nieder und legte damit den Grundstein für das Familiengut. Die Familie blickt auf eine traditionsreiche Geschichte zurück, die im 17. Jahrhundert mit Rémy Drappier, einem Tuchhändler in Reims, begann. Unter den Nachkommen setzte sich besonders Georges Collot, der Großvater von Michel Drappier, durch seine zukunftsweisende Entscheidung hervor, Pinot Noir im damals untypischen Aube wieder anzubauen. Heute dominiert diese Rebsorte den Weinberg mit einem Anteil von 70 % – ein Triumph über einstige Skepsis.

Mit Leidenschaft und Innovationsgeist führte André Drappier das Haus durch die Herausforderungen des 20. Jahrhunderts – von der Frostkatastrophe 1957 bis zur Entwicklung bedeutender Cuvées wie der Carte d’Or oder des Rosé de Saignée, der es später bis in den Élysée-Palast schaffte. Heute leitet Michel Drappier das Weingut mit der Unterstützung seiner Kinder Charline, Hugo und Antoine – die achte Generation.

Die Seele des Weins: Der Weinberg von Urville

Das Herz des Hauses Drappier schlägt in Urville. Der Weinberg liegt auf kalkreichen Böden aus dem Oberkimmeridgium, identisch mit denen großer Chablis-Lagen. Hier entfaltet der Pinot Noir sein volles Potenzial – kraftvoll, tiefgründig, elegant.

Neben den klassischen Sorten wie Pinot Meunier und Chardonnay widmet sich das Haus auch dem Erhalt alter Rebsorten: Arbanne, Petit Meslier, Blanc Vrai und Fromenteau. Diese fast vergessenen Schätze beanspruchen heute 3,5 Hektar Rebfläche und fließen in Cuvées wie Quattuor oder Trop m’en Faut ein – Weine, die Geschichte und Zukunft in sich vereinen.

Ökologisch, verantwortungsvoll, CO₂-neutral

Champagne Drappier ist nicht nur traditionsbewusst, sondern auch nachhaltig. Seit 2016 ist das Haus als erstes Champagnergut CO₂-neutral zertifiziert. Ein Drittel der Rebflächen wird ökologisch bewirtschaftet, der Einsatz von Herbiziden und Insektiziden ist ausgeschlossen. Stattdessen kommen Zugpferde, elektrische Traktoren und eine kontrollierte Begrünung zum Einsatz.

Die Weine entstehen mit minimaler Intervention: geringe Schwefelgaben, zurückhaltende Dosage, natürliche Vinifikation. Die Cuvée Brut Nature Sans Soufre zeigt eindrucksvoll, wie authentisch Terroir schmecken kann, wenn man der Natur den Vortritt lässt.

Von La Boisserie bis heute: Eine Hommage an de Gaulle

Die Verbindung zwischen Champagne Drappier und dem General de Gaulle ist legendär. Der Staatsmann wählte 1965 eine Cuvée Drappier Pinot Noir als seinen persönlichen Champagner. Zu seinem Gedenken wurde 1990 die Cuvée Charles de Gaulle kreiert – ein Wein mit Format, Tiefe und einer Geschichte, die Frankreich atmet.

Ein Ort, an dem Wein Kultur ist

Drappier ist mehr als ein Weingut – es ist ein lebendiges Denkmal der Champagne. Aus alten Flaschen werden Kerzen gefertigt, ausgediente Rüttelpulte werden zu Designobjekten, Architekturstudenten schaffen aus alten Fässern neue Räume in den Weinbergen. Ein Gemüsegarten, Streuobstwiesen, ein Hühnerhof – all das ist Teil der Philosophie von Drappier: die Rückbesinnung auf das Ursprüngliche, auf das Handwerk, auf den Einklang mit der Natur.

Champagne Drappier ist ein Haus, das seine Geschichte lebt – und die Zukunft gestaltet. Authentisch, leidenschaftlich, ökologisch – und stets dem Geist des Pinot Noir verpflichtet, der in Urville eine neue Heimat gefunden hat.

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