CHAMPAGNE JULIE DUFOUR

Champagne Julie Dufour – Neue Stimme, gleiche Tiefe

Im südlichen Zipfel der Champagne, dort wo die Côte des Bar ihre wilden, kalkreichen Hänge über das stille Landreville breitet, formiert sich unter dem Namen Dufour eine der spannendsten Winzerfamilien der Region. Was mit dem avantgardistischen Geist von Charles Dufour begann, erweitert sich nun konsequent um eine neue, eigenständige Stimme: Julie Dufour, seine Schwester.

Nach Jahren in Paris kehrte Julie 2012 in die Heimat zurück – nicht aus Nostalgie, sondern mit einer klaren Vision. Die Rückkehr bedeutete einen radikalen Kurswechsel: Statt Großstadtleben nun Reben, Kreislaufwirtschaft und Kellerarbeit. In einem Umfeld, das für Pioniergeist, Naturweinphilosophie und kompromisslose Terroirtreue bekannt ist, bildete sie sich zur Winzerin aus – mit Hingabe und ganz eigener Handschrift.

Ihre Weinberge, die sich ebenfalls um Landreville in der Aube erstrecken, profitieren von den kalkreichen Böden und dem besonders expressiven Klima der Côte des Bar – ein Terroir, das längst kein Geheimtipp mehr ist. Doch Julie Dufour beweist, dass man diesem Boden auch noch neue Zwischentöne entlocken kann.

Mit den beiden ersten Cuvées Binôme und Cléobuline tritt sie auf die Bühne – und das mit klarem Profil. Wie ihr Bruder setzt Julie auf nachhaltige, minimalinvasive Bewirtschaftung, spontane Gärung, keinen oder nur sehr wenig Schwefel und vinifiziert mit Feingefühl für Struktur, Energie und Ausdruck.

Binôme – französisch für „Zweiergespann“ – verweist augenzwinkernd auf das Geschwisterpaar, das hier jeder für sich und doch miteinander eine neue Weinkultur schreibt. Die Cuvée bringt Präzision und Frische, Mineralität und Lebendigkeit ins Glas – ein Zeichen für Julies technisches Verständnis und sensorisches Gespür.

Cléobuline, benannt nach einer poetischen Figur aus der Antike, steht für die feinere, subtilere Seite ihrer Arbeit. Hier schwingt Finesse, Textur und Tiefe mit – ohne sich je aufzudrängen.

Was Julie Dufour auszeichnet, ist nicht nur ihr handwerklicher Anspruch, sondern das Bewusstsein, Teil eines größeren Ganzen zu sein: einer Landschaft, einer Familie, einer Bewegung. Sie tritt dabei nicht in die Fußstapfen ihres Bruders, sondern beschreitet konsequent ihren eigenen Weg – leise, bestimmt, inspirierend.

Während Charles Dufour mit der Bulles de Comptoir-Reihe und den Bistrøtages von Françoise Martinot (der Mutter der beiden) längst Kultstatus erreicht hat, beginnt Julie nun ihre eigene Erzählung. Eine Geschichte von Rückkehr, Verantwortung – und der Kraft, als Frau in einem traditionellen Handwerk neue Maßstäbe zu setzen.

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